Gianpietro Carlesso

Die Faszination für das reine Material und die Suche nach einer definierten Form, die dem Material Bedeutung verleiht, ohne ihm seine natürliche Ausdruckskraft zu nehmen, sind die Hauptmerkmale der Arbeit von Gianpietro Carlesso – die festen Bezugspunkte, die seinen Werdegang von den Anfängen bis heute kohärent und erkennbar machen, in seiner langsamen, progressiven und intensiven Entwicklung.

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Der Wunsch, die Rationalität der Form mit der Natürlichkeit des jeweils für die Skulptur gewählten Materials zu verbinden, ist in der Tat eine Konstante, bei der der innere Dialog jedes Werkes einerseits darauf abzielt, die intime und verborgene Schönheit der Natur zu offenbaren, andererseits diese aus der Situation des Momentanen zu abstrahieren, um sie einer Ewigkeit zuzuführen, wie sie nur in der Welt der Kunst existiert.

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Le opere di qualche anno fa giocavano sul filo del rasoio del rapporto tra organico e inorganico, giungendo ad un bilico perfetto e assolutamente irresolubile tra le due componenti, tale da poter riassumere l’essenza stessa della natura. Assommate alle costruzioni e alle “decostruzioni” testimoniate dalle opere ancora precedenti segnavano un procedere della ricerca verso l’identificazione della forma astratta razionale nella forma naturale accidentale.

Das Zusammenwirken von rationaler Impulsgebung und natürlicher Schönheit führt gewissermaßen zu dem Bestreben nach einer Symbiose zwischen Künstler und Material, in der der Autor scheinbar die Spuren Klees nachgeht.

Als Paul Klee davon sprach, aus dem Lebenssaft und den von ihm so genannten „gestaltenden Kräften“ der Natur schöpfen zu wollen, bezog er sich auf die Wurzeln des Baumes, um seine persönliche Darstellung einer natürlichen, aber nicht unbedingt naturalistischen Realität zu schaffen, die vielmehr in sich die Kraft, das Geheimnis und den Reiz der Natur trägt; und seine Werke waren gleichzeitig abstrakt und figürlich, zugleich unwirklich und real, streng und fantasievoll.
Die gleichen Konzepte von Rationalität und Natürlichkeit, von abstraktem Modell und organischer Struktur erscheinen in den Werken Carlessos austauschbar, dort, wo er versucht, die verborgene Harmonie der Pflanzen zu reproduzieren, sie manchmal der unförmigen Materialität des Felsens oder, umgekehrt, der klaren Geometrie des Marmors gegenüberstellend. Oder dort, wo er beschließt, dem natürlichen Eingriff auf die reine Form des Ausgangsmodells Ausdruck zu verleihen, seinen Verlauf zu zeichnen und seine Entwicklung nachzuzeichnen.

Doch gerade in den jüngsten Werken werden Abstraktion und Konkretion deutlich zu zwei Seiten derselben Medaille.
Der Samen, ein Motiv, das den Künstler in seiner aktuellen Forschungsphase besonders fasziniert, vereint die beiden Aspekte: natürlich – rational, konkret – abstrakt, einzigartig und absolut.
Ein Samen, der in seiner elementaren, reinen, einfachen, wesentlichen Form den Entwurfsplan einer zukünftigen Gestalt in sich trägt, abgeleitet aus einem Schatz an uraltem Gedächtnis: Er enthält ein eigenes DNA, dessen plastische Struktur absolut vollkommen und abgeschlossen ist.
Der Samen als Ausgangspunkt und zugleich Endpunkt für die Idee der Schöpfung und die Schöpfung selbst.

– Franca Marri, Mai 2006

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